Das geheime Innenleben deiner fiktiven Figuren erfahren.

Was wäre, wenn deine Figuren einfach so zum Leben erwachen würden? Wenn sie mit dir sprechen würden, du sie fragen könntest, was sie denken, fühlen und wohin sie wollen?

Vielleicht kennst du das Familienstellen aus der Psychologie - bei literarischen Aufstellungen schlüpfen „Stellvertreter:innen“ in die Rolle deiner Romanfiguren. Indem du sie aufstellst, ihnen eine Haltung und Blickrichtung gibst, ermöglichst du diesen Stellverterter:innen, die Empfindungen und Bewegungen deiner Figuren deutlich zu machen. So kommt zu all deinem eigenen Wissen über deine Figuren noch etwas Wesentliches dazu: Das, was sie im Innersten wirklich fühlen und was sie zum Handeln bewegt.

Du kannst sie alles fragen. Du kannst mit ihnen dramaturgische Entwicklungen ausprobieren oder tiefenpsychologische Gespräche führen - du bekommst unendlich viel von ihnen geschenkt. Und das Tolle daran: Als Autor:in entscheidest du selbst, welche neuen Aspekte du in dein Schreibprojekt einfliessen lassen und verwenden willst, und welche dir grad nicht passen. 

So werden Lösungen gefunden für Fragen, an denen du noch nagst. Was dir selbst vielleicht als undenkbar erschien, weil zu weit hergeholt, nicht machbar, unlogisch, erfährt durch die Stellvertreter-Impulse eine ganz neue Resonanz. Plötzlich gehen Prozesse auf, führen lose Enden zu einander und finden sich Lösungen, die zwar schon immer da waren, bislang aber nicht gesehen werden konnten.

Wenn du willst, kannst du statt Figuren auch deine Schreib-Projekte aufstellen - eine Möglichkeit, Klarheit zu gewinnen, woran du weiterarbeiten willst und welche Projekte noch ein bisschen Geduld aufbringen mögen.

Du siehst, es geht fast alles. Nur autobiografische Projekte oder Texte stellen wir nicht auf, dafür sind die literarischen Aufstellungen nicht geeignet. Aber überall da, wo du Ideen weiterspinnen, Figuren tiefer entwickeln und Prozesse klarer machen willst, sind die Aufstellungen einfach unschlagbar. 

Deine Fragen - unsere Antworten:

Wer ist "Stellvertreter:in"? 

Wir alle, auch die anwesenden Teilnehmer:innen, können sich als Stellvertreter:innen aufstellen lassen. Müssen tut niemand, dürfen alle.

Wer leitet das an? 

Die Aufstellungen werden abwechslungsweise von Peter oder Michèle angeleitet. Beide haben viel Erfahrung damit und nutzen die Aufstellungen auch selbst für die Figurenentwicklung.

Was kann man alles aufstellen? 

Figuren, Konstellationen, Dynamiken, Dramaturgie, Projekte ...

Wie läuft eine Aufstellung ab? 

Jede Aufstellung hat sowohl einen festen Ablauf als auch ihre eigene Entwicklungsmöglichkeit. Der Fall (Figuren, Stoff) wird entweder offen oder verdeckt beschrieben, dann werden die Anwesenden gefragt, ob sie sich aufstellen lassen mögen und ins Feld geführt. Nachdem sie dort stehen, wo der:die Fallgeber:in die Figuren haben will, wird die Blickrichtung noch einmal betrachtet. Danach übernimmt Peter oder Michèle das Befragen der Figuren und der:die Fallgeberin macht sich beobachtend Notizen ... ohne die Aufstellung zu unterbrechen. So wird Schritt für Schritt entwickelt, was in dieser Aufstellung wichtig ist.